Rund um Gamvik – Landschaft, Kultur und Geschichte
Slettnes fyr 71°05’33’’ N
Slettnes fyr ist der nördlichste Leuchtturm der Welt, der auf dem Festland steht. Mit einer Höhe von 39 Metern ist er zudem der einzige Leuchtturm in der Finnmark, der aus Gusseisen erbaut wurde. Sein Fundament erhebt sich etwa acht Meter über dem Meeresspiegel. Der ursprüngliche Turm entstand zwischen 1903 und 1905. Zerstörung und Wiederaufbau |
Slettnes fyr
Gamvik-Museum
Das Museum von Gamvik ist das Lokalmuseum der Gemeinde. Es zeigt Ausstellungen zur Fischerei und zur Küstenkultur der Region. Das Museum befindet sich in der restaurierten Fischannahmestelle Brodtkorbbruket („Brodtkorbhandel“) im Ortsteil Kåven, direkt an der Einfahrt nach Gamvik. |
Über folgende Themen wird im Museum berichtet
Brodtkorbruket Archäologie und frühe Siedlungen Hexenprozesse Überleben und die natürlichen Ressourcen Hausarbeit – Frauenarbei Einblicke in die Welt der Hausfrauen, bevor es die Errungenschaften der heutigen Zeit gab. Die Samen Die Zoologische Sammlung | Walfang Der Pomorhandel Zweiter Weltkrieg, Wiederaufbau und moderne Zeiten
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Kjøllefjord
Kjøllefjord
Eine Reise zur Nordkinn-Halbinsel ist ohne den Besuch der beiden Orte Kjøllefjord und Mehamn nicht vollständig. Mehamn, mit rund 700 Einwohnern, wirkt ruhiger und beschaulicher, während Kjøllefjord – das Verwaltungszentrum der Gemeinde Lebesby in der Finnmark – mit etwa 930 Einwohnern einen modernen und lebendigen Eindruck vermittelt. Handel und Verkehr Bereits im 15. Jahrhundert wurde in Kjøllefjord Handel betrieben – und das hat sich bis heute nicht geändert. Moderne Fischfabriken sorgen dafür, dass die wirtschaftlichen Perspektiven des Ortes positiv eingeschätzt werden. | 1944 wurden alle Gebäude in Brand gesetzt. Die gesamte Bevölkerung von rund 700 Menschen wurde evakuiert. Später kamen die meisten Bewohner zurück und mit einer unglaublichen Energie baute man Kjøllefjord wieder auf. Verbindung zur Außenwelt Eine der wichtigsten Verbindungen zur Außenwelt sind die Schiffe der Hurtigrute. Täglich laufen sie den Hafen von Kjøllefjord an und sorgen dafür, dass Menschen und Waren selbst unter widrigsten Wetterbedingungen sicher ihr Ziel erreichen. Finnkirka In der Einfahrt zum Kjøllefjord passieren sie die bizarre Felsformation Finnkirka. Nach Überlieferungen gab es hier eine ehemalige Opferstätte der Samen. |
Vor der Einfahrt zum Kjøllefjord liegt die bizarre Felsformation Finnkirka.
Klima
Die klimatischen Bedingungen sind sehr unterschiedlich. Die meisten Niederschläge fallen im Herbst, während April und Mai die trockensten Monate sind. Im Juli und August wird es am wärmsten. Nördliche Winde, oft begleitet von Sturm, bringen in den Wintermonaten Kälte und Schnee. Dann beginnt die Saison der Skilangläufer, die zum Teil sogar auf beleuchteten Loipen unterwegs sind.
Vegetation
Trotz des rauen Wetters hat sich in den Tälern eine erstaunlich vielfältige Vegetation entwickelt. Nur etwa zwanzig Minuten von Kjøllefjord entfernt erreicht man den angeblich nördlichsten Laubwald der Region.
Er liegt am inneren Ende des Oksfjordes im Oksevågdalen. In dieser rauen Landschaft ist das bereits eine bemerkenswerte Besonderheit.
Der zweite Weltkrieg
Wie überall an der Küste Finnmarks brachte auch hier der Zweite Weltkrieg Angst, Schrecken und großes Leid über die Menschen. Deshalb kommt man um einen Blick auf diese Zeit nicht herum. Im Herbst 1944 wurden sämtliche Gebäude niedergebrannt, und die gesamte Bevölkerung von über 900 Menschen wurde evakuiert und im ganzen Land verteilt. Nach der Befreiung kehrten die meisten zurück. Es entstanden neue Bebauungspläne, und mit beeindruckender Tatkraft wurde Kjøllefjord wieder aufgebaut.
Mehamn
Blick vom Flugplatz auf Mehamn
Die kleine Parkanlage in Mehamn
Auf dem Rückweg nach Gamvik legen wir einen kurzen Zwischenstopp in Mehamn ein. Der Flughafen ist so ausgelegt, dass kleinere Passagiermaschinen landen können, die von hier aus weiter nach Tromsø, Vadsø oder zu anderen Flughäfen fliegen. Außerdem startet in Mehamn der Weg zum Nordkinn, dem Einstiegspunkt für die Wanderung zum nördlichsten Festlandpunkt Europas.
Das Zentrum von Mehamn mit dem Arctic-Hotel
Zu den tragischen Ereignissen rund um den Flugplatz gehört ein Flugzeugabsturz im Jahr 1982, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Im Ortszentrum befinden sich das Arctic Hotel, eine Poststation und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten. Ein kleiner Park lädt bei gutem Wetter zum Verweilen ein. Ein kurzer Aufenthalt mit einem Bummel durch den Ort lohnt sich auf jeden Fall.
In den letzten Tagen haben wir viel Neues entdeckt und einige kleine Abenteuer erlebt. Diese karge Landschaft, die auf den ersten Blick so unwirklich wirkte, hat bei uns tiefen Eindruck hinterlassen. Nur ungern verlassen wir die Nordkinn-Halbinsel.
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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh












