Fischerdorfmuseum Å (Norsk Fiskeværsmuseum)
Eingang zum Fischereidorfmuseum Å
Museumszentrum Ausstellungen und historische Gebäude Aktivitäten und Führungen |
Ein Rundgang durch das gesamte, fast komplett als Freilichtmuseum erhaltene Fischerdorf Å lohnt sich besonders für Kultur- und Geschichtsinteressierte.
Weitere Informationen finden Sie auf:
https://www.museumnord.no/vare-museer/norsk-fiskevaersmuseum/
Bootshaus
Rundgang Bootshaus
Das Fischerdorfmuseum besteht aus neun Häusern, die jeweils eine eigene Thematik haben. Wir beginnen unseren Rundgang im größten Gebäude, dem Bootshaus. Vor dem alten Holzhaus stehen ausgediente Schiffsmotoren, die längst ihren Dienst getan haben und nun vom Rost überzogen sind.
Ein schmaler Gang führt uns ins Innere. Rechts und links hängen Netze an den Wänden. Fotografien, die von der Vergangenheit des Dorfes erzählen, vermitteln einen Eindruck vom harten Leben um 1900. Funkgerät, Telefon, Sonargerät und weitere technische Geräte sind an der Wand ausgestellt. Ein altes Fischerboot mit zwei sorgfältig gestalteten Figuren darin weckt unser Interesse. In einer Nische steht das ausgemusterte Steuerhaus eines kleinen Fischerbootes – und so setzt sich der Rundgang fort. Unzählige Sammlerstücke füllen den Ausstellungsbereich.
Eine Etage höher bietet sich ein ähnliches Bild. Auch hier hängen Netze aller Größen an den Wänden. Sehr alte Holzfässer, in denen früher Fisch eingelegt und haltbar gemacht wurde, sind überall zu sehen. Eine Überraschung für uns ist ein etwas abseits gelegener Teil des Raumes: Dort laden Sitzbänke und Tische zum Verweilen ein. Wir vermuten, dass hier Vorträge oder Kurse stattfinden. Möglich ist aber auch, dass dieser Bereich als Spielecke für Kinder genutzt wird.
Der Draug
In einer Ecke entdecken wir eine seltsam anmutende Figur. Sie ist mit Angelschnüren und Fischernetzen verhüllt, ein Gesicht ist kaum zu erkennen. Ein grün leuchtendes Auge und ein weit aufgerissener Mund verleihen ihr einen schaurigen Ausdruck. Die weit ausgestreckten Arme lassen vermuten, dass dieses Wesen einen gellenden Schrei ausstößt.
Es handelt sich um den Draug – einen ertrunkenen Seemann und Widergänger, der seine Arme hilfesuchend in die Höhe reckt, doch vom Meer nicht freigegeben wird. Furchterregend und entstellt sitzt er in einem halben Boot mit zerfetzten Segeln, oft ohne Kopf dargestellt.
„Ein Fischer, der einem Draug begegnet, ist kaum einen Wellenschlag vom Tod entfernt“, so heißt es in alten Erzählungen.
Fotografien die von der Vergangenheit des Dorfes erzählen geben Aufschluss vom harten Leben um 1900.
Lebertranfabrik, Schmiede, Färberei, Handweberei, Schusterei und die Bäckerei
Es ist unmöglich, alle Ausstellungsstücke der neun Häuser zu beschreiben. Doch ein Produkt kennt wohl jeder: Lebertran, ein Öl, das aus den Lebern von Kabeljau und ähnlichen Fischen gewonnen wird. Es wird auch heute noch auf den Lofoten hergestellt.
Bei unserem Rundgang stellen wir fest, dass schon damals viele der heute bekannten Handwerkskünste für den Alltag unverzichtbar waren. Ein Besuch dieses Museums ist auf jeden Fall zu empfehlen. Hier hat man die Möglichkeit, tief in die Kultur der Lofotinger einzutauchen.
Handwerksausstellung
Tørrfiskmuseum
Das Tørrfiskmuseum befindet sich in einer alten Lagerhalle am Hafen.
Das Lofoten Tørrfiskmuseum (Lofoten Stockfisch-Museum) ist in einer historischen Fischbrygge, einer alten Lagerhalle am Hafen, untergebracht und gehört ebenfalls zum Fischerdorfmuseum. Stockfisch prägt seit Jahrhunderten die Fischereikultur Nordnorwegens. Das Museum zeigt nicht nur technische Details, sondern auch die sozialen Aspekte des Fischerlebens. Bei einer Führung erhalten Besucher Einblicke in die Geschichte der ältesten Exportware Norwegens, deren Herstellung bereits im 8. Jahrhundert begann.
Neben zahlreichen Werkzeugen zur traditionellen Stockfischproduktion erfährt man auch viel über die unterschiedlichen Qualitätsstufen des Produkts. Filmvorführungen mit deutschen oder englischen Untertiteln zeigen das Arbeitsleben der norwegischen Fischer sowie die Trocknung des Stockfisches im Detail.
Stockfischmuseum
Abschließende Gedanken
Uns ist bewusst, dass es noch viel mehr zu berichten gäbe. Der Stoff ist schlicht zu umfangreich, um ihn auf einer einzigen Internetseite vollständig darzustellen. Unsere Fotografien stammen aus dem Jahr 2007, und vieles mag sich inzwischen verändert haben. Dennoch hoffen wir, einen kleinen Einblick in das Leben, die Arbeit und die Gewohnheiten der Menschen auf den Lofoten vermittelt zu haben.
Zum Schluss möchten wir noch von einem kleinen mit Schreibmaschine geschriebenen Text, den wir im Museum gefunden haben berichten.
Hast du vom Abenteuer des Teufels in der Nuss gehört? | |
Ein kleiner Text mit einer typisch norwegische Geschichte | Es war einmal ein Junge, der auf einer Landstraße entlangging. Da entdeckte er eine wurmstichige Nuss mit einem kleinen Loch darin. Kurz darauf begegnete er dem Fanden, dem Teufel. Mit einer List gelang es ihm, den Teufel in die Nuss zu locken und rasch einen Holzpfropfen in das Loch zu stecken. |
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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh





































